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Donnerstag, 11. April 2024

Kurztrip durch das spanische Baskenland

Diesen Monat unternahm ich einen Kurztrip durch das spanische Baskenland, im Norden Spaniens, an der Grenze zu Frankreich. Dazu flog ich zunächst nach Bilbao, der mit 350.000 Einwohnern größten Stadt der Autonomen Gemeinschaft Baskenland. Vom Flughafen brachte mich der Flughafenbus zügig in die Innenstadt. Dort spazierte ich entlang des Flusses Nervión. Über die Areatzako Zubia Brücke gelangte ich zum rechten Flussufer, wo zu dieser Zeit gerade das Bilbao Basque Fest stattfand. Dabei handelt es sich um eine baskische Kulturveranstaltung mit Kochkursen, Verkostungen, Darbietungen aller Art, sowie kleineren sportlichen Wettkämpfen wie Seilziehen.   

Areatzako Zubia Brücke in Bilbao

Fluss Nervión

Bilbao Basque Fest

Spaziergang entlang des Nervión

Entlang des Uferwegs finden sich immer mal wieder Statuen und kleinere Kunstobjekte. Zusammen mit dem von Frank Gehry entworfenen Guggenheim-Museum wurde der Industriestadt neues Leben einhaucht, in dem diese seit Ende der 1990er Jahr sich zur Kulturmetropole wandelte. Über die sehenswerte und futuristisch anmutende Fußgängerbrücke Zubizuri gelangte ich wieder auf die linke Flussseite. Dort setzte ich meinen Spaziergang zum besagten Guggenheim-Museum fort. 

Fußgängerbrücke Zubizuri 

Guggenheim-Museum Bilbao

Als am Nachmittag der feine baskische Nieselregen „Sirimiri“ einsetzte, stattete ich dem Kunstmuseum mit einer Ausstellungsfläche von 11.000 m² einen Besuch ab. Objekte sind weniger Malereien und Skulpturen als Installationen, Videokunst und ähnliches, verteilt auf drei Stockwerke. 

Elektronische LED-Säulen von Jenny Holzer

The Matter of Time von Richard Serra

Begehbare Installation The Matter of Time

Licht- und Spiegelinstallation von Yayoi Kusama

Nach gut 2,5 Stunden hatte ich genug gesehen und der Sirimiri aufgehört. Also lief ich zu meinem Hostel und ging zum Abendessen. Dabei passierte ich noch eine spanische Kreuzweg Prozession mit lauter Musik und Gewändern mit spitzen Hüten. 

Prozession in Bilbao 

Am nächsten Tag besichtigte ich als Teil einer Free Walking Tour die Altstadt Casco Viejo. Stadtführer Iñigo führte uns vom Teatro Arriaga binnen 2 Stunden durch die Gassen der Altstadt. Dabei stoppten wir an belebten Plätzen wie der Plaza Barria und der Miguel Unamuno Plaza, sowie an den bedeutenden Kirchen San Nikolas, San Antón und der St. James Kathedrale. 

Miguel Unamuno Plaza

Kathedrale von Bilbao

Antton Deuna Zubia

Abschließend ging es an diesem Mittag in die historische Markthalle Mercado de La Ribera. Im unteren Stockwerk finden sich Markstände mit Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch. Im oberen Bereich finden sich kleine Gaststätten und Kneipen, die Pintxos anbieten. Dabei handelt es sich um typische, kleine baskische Gerichte auf einer Brotscheibe, die meist mit einem kleinen Holz- und Kunststoffspieß dargereicht werden. 

Mercado de La Ribera

Pintxos in Bilbao

Auch ich probierte die angebotenen Leckereien und war damit gestärkt für den Nachmittag. Da unternahm ich einen Ausflug in die 45 km entfernte Stadt Eibar. Die Kleinstadt befindet sich in einem schmalen Tal in bergiger Umgebung und ist über die Regionalbahn Euskotren von Bilbao aus in etwas mehr als einer Stunde erreichbar. In Eibar besuchte ich ein Fußballspiel der 2. Spanischen Liga Segunda División zwischen dem SD Eibar und CD Eldense im 8.164 Plätze großen Estadio Municipal de Ipurua. Vor 4.113 Zuschauern gewann Eibar souverän mit 5:1. Nachdem spielt drehte ich noch eine Runde durch den Ort, bevor mich die Bahn für eine weitere Nacht zurück nach Bilbao brachte. 

Freiluft Rolltreppe in Eibar

Ehemalige Stierkampfarena Eibar

Heimat des SD Eibar 

Estadio Municipal de Ipurua

Am nächsten Morgen nahm ich zunächst die Metro von Zentrum zum modernen Busbahnhof von Bilbao. Von dort aus nahm ich einen Überlandbus in die baskische Hauptstadt Vitoria-Gasteiz. Binnen einer Stunde wurde die 250.000 Einwohner Stadt erreicht. In Vitoria-Gasteiz erwartete mich nach meiner Ankunft leider ein ordentlicher Dauerregen, weshalb meine Erkundung der Innenstadt etwas kürzer ausfiel. 

Ankunft in Vitoria-Gasteiz

Plaza Virgen Blanca

Zum Glück klarte es am frühen Abend wieder auf und ich konnte trockenen Fußes von meinem Hostel an der Kirche San Miguel den 30-minütigen Fußweg zum Estadio Mendizorrotza antreten. 

Blick auf El "Farolón" und die Kirche San Vicente Mártir

Fußweg in Richtung Estadio Mendizorrotza 

Denn an diesem Abend empfing dort der spanische Fußballerstligist Deportivo Alavés im kleinen baskischen Derby den Real Sociedad San Sebastián. Vor fast ausverkauften 18.575 Zuschauern gewann Real Sociedad das Spiel der Primera División mit 1:0.  

Groundhopping im Estadio Mendizorrotza 

Danach war der Tag für mich gelaufen und ich verabschiedete mich am nächsten Morgen zu gleich von Vitoria-Gasteiz. Nun fuhr ich mit der spanischen Eisenbahn Renfe innerhalb 1,5 Std. an den Küstenort Donostia-San Sebastián. Wobei Donostia der baskische Name und San Sebastián der international gebräuchlichere Name der 188.000 Einwohner Stadt ist. Dort bezog ich zunächst meine Herberge für diese Nacht. Danach nutze ich den sonnigen Tag für eine Küstenwanderung auf dem Wanderweg der GR 121. Dieser ist auf einem Großteil der Strecke sogar gleichverlaufend mit dem spanischen Pilgerweg Camino del Norte. 

Stadtstrand La Conca

Ausgangspunkt ist der Sichelförmige Stadtstrand La Conca mit Blick auf die gleichnamige Bucht mit der kleinen Insel Isla de Santa Clara. Durch den Fußgängertunnel Antiguoko gelangte ich dann zum lebhaften Ondarreta Beach. Von dort aus begann der Aufstieg zum Mount Igeldo mit Ausblicken auf den Golf von Biskaya. 

Fußgängertunnel Antiguoko

Ausblick vom Mount Igeldo

Ausblick auf die Atlantikküste

Wanderweg GR 121 & Camino del Norte

Danach führte der Weg mit leichtem auf und ab bis zum Gipfel des Kukuarri und anschließend hinab in den Fischerort Orio, der nach rund 16 km erreicht wurde. Nach einer Pause im Ort überquerte ich den Fluss Oria. Ab da folgte der Wanderweg zunächst entlang des Flusslaufes und stieg dann in Richtung des Gran Campingplatz Zarautz an.

Orio am Fluss Oria

Weingut Talai Berri Txakolina

Hinter dem Campingplatz erhält man dann eine großartige Aussicht auf den Küstenort Zarautz mit seinem 2,5 km langen Sandstrand. Über Treppen und Holzplanken führt der Weg dann hinein in den Ort Zarautz, der nach insgesamt 23 km erreicht wurde. Von dort aus brachte mich die Regionalbahn Euskotren binnen einer halben Stunde zurück nach San Sebastián. 

Abstieg und Ausblick hinab nach Zarautz

Weg hinein nach Zarautz

Die zweitgrößte Stadt des Baskenlands erkundete ich am nächsten Morgen erneut mit einer abwechslungsreichen Free Walking Tour von Guide Julen. Von der De Cervantes Plaza über die Gipuzkoa Plaza führte die Stadtführung hinein in die Altstadt mit ihren zahlreichen Pintxos Kneipen und exklusiven baskischen Kochclubs, den sociedades gastronómicas, erkennbar an Flaggenmasten über den Türen. 

De Cervantes Plaza mit Tamarindenbäume

Gipuzkoa Plaza

Konstituzio Plaza

Gasse in der Altstadt von Donostia
Über die Konstituzio Plaza, einer ehemaligen Stierkampfarena gelangten wir nach rund 2,5 Stunden an den kleinen Sporthafen von Donostia. Dort endete die Tour. Ich schlenderte anschließend noch ein wenig durch die Gassen der Altstadt, bevor ich am Nachmittag den Busbahnhof aufsuchte. Dort nahm ich den 75-minütigen Direktbus zurück zum Flughafen von Bilbao, um nach 5 Tagen im Baskenland meine Heimreise anzutreten. 
Samstag, 23. Dezember 2023

Sri Lankas Süden - Safari, Strand & Städte

Der Süden war nach den Antiken Städten und dem Hochland meine dritte Region in Sri Lanka. Mit einem geteilten Taxitransfer gelangte ich von Ella in den 100 km entfernten Ort Udawalawa. Dieser wurde nach etwas mehr als 2 Stunden Fahrt zur Mittagszeit erreicht. Gerade rechtzeitig um im Elephant Transit Home, einem Waisenhaus für Elefanten, der täglichen Fütterung um 14:30 Uhr beizuwohnen. Die Tierschutzorganisation hinter dem Projekt nimmt verwaiste Baby- und Jungelefanten aus dem angrenzenden Udawalawa Nationalpark und anderen Gegenden des Landes auf. Die Tiere werden dann vor Ort gepflegt und auf ein selbstständiges Leben im Nationalpark vorbereitet. Um die Arbeit zu finanzieren, informiert das Elephant Transit Home auf deren Gelände über Elefanten und bietet gegen Eintritt dreimal täglich eine öffentliche Fütterung der Herde an. 

Jungelefanten 
Binnen einer halben Stunde erhalten alle Jungtiere ihre Ration Milch und extra Sträucher. Als Besucher bestaunt man die Fütterung aus etwas Entfernung von einer kleinen überdachten Tribüne. Danach ziehen zunächst die Elefanten und dann die Besucher von dannen. Ich begab mich in mein Guesthouse, wo ich dank eines heftigen Dauerregens den restlichen Tag verbrachte.
Tribüne des Elephant Transit Home 

Fütterung der Herde
Am nächsten Morgen unternahm ich eine Safari in den 308 km² großen Udawalawe-Nationalpark. Das Gebiet ist bekannt für seine große Elefanten-Population und beheimatet bspw. mehr Elefanten als der berühmte Kruger-Nationalpark in Südafrika. Zusammen mit einem weiteren Gast aus meinem Guesthouse fuhren wir in einem Jeep zunächst über den Udawalawe Staudamm und dann am 7th Mile Post Gate in den Nationalpark zur Safari. Schon in den ersten Stunden bekamen wir die ersten Elefanten und einige Pfaue zu sehen. 

Wasserwerk am Udawalawe Staudamm

Elefantenbulle im Udawalawe-Nationalpark

Einer der Pfaue von Udawalawe
Unsere Frühstückspause machten wir am Ufer des Udawalawe Reservoir. Danach sichteten wir weitere Elefanten Herden, ein paar Vögel und eine Gruppe von Affen auf einem Baum. Nach über 6 Stunden kehrten wir ins Guesthouse zurück.

Frühstück mit Ausblick

Ufer des Udawalawe Reservoir

Elefanten während der Safari

Elefanten queren den Fahrweg
Vom Guesthouse in Udawalawe nahm ich anschließend wieder einen geteilten Taxitransfer ins 100 km entfernte Mirissa an der Südküste der Insel. Dort traf ich mich nach 2 Stunden Fahrt mit meinen spanischen Reisebekannten Miguel wieder. Zusammen verbrachten wir einen entspannten Nachmittag am feinen Sandstrand von Mirissa. 

Ausblick am Mirissa Beach
Auch den nächsten Tag verbrachte ich in Mirissa. Am Vormittag unternahm ich einen Spaziergang vom Mirissa Beach zum Aussichtspunkt am Coconut Tree Hill. Einem beliebten Fotospot in der Gegend, obwohl es sich lediglich um einen Erdhügel mit Palmen darauf handelt. 

Mirissa Beach

Blick auf die Bucht am Mirissa Beach mit Sir Lanka Flagge

Coconut Tree Hill

Regenbogen über dem Mirissa Beach
Danach lief ich zurück an den Strand von Mirissa für einen weiteren entspannten Nachmittag bei über 30 Grad im Schatten. Am nächsten Tag reiste ich mit Miguel weiter entlang der Südküste von Sri Lanka. Der Bus brachte uns binnen einer Stunde ins 34 km entfernte Galle. Die Hafenstadt punktet mit einer gut erhaltenen Altstadt und dem Fort, beides UNESCO-Weltkulturerbe seit 1988. Mit Miguel ging es zu Fuß zuerst zum Aussichtspunkt Flag Rock Bastion, der südlichsten der insgesamt 14 Bastionen des niederländischen Forts aus dem 17. Jahrhundert. 

Bus im Süden von Sri Lanka

Unterwegs mit Miguel
Vom dort aus liefen wir zur Ostseite der über 3 km lange Festungsanlage. Vorbei am leuchtend weißen Leuchtturm bis hin zum Old Dutch Hospital, einem ehemaligen Krankenhaus das heute in ein Einkaufs- und Kulturgebäude mit Restaurants umfunktioniert wurde. Dort gönnten wir uns ein spätes Mittagessen. 
Weißer Leuchtturm von Galle

Old Dutch Hospital

Altstadt von Galle
Danach beendete der starke Nachmittagsregen dieser Tage unseren Spaziergang durch die Altstadt von Galle. Wir zogen uns in unsere Gasthäuser zurück und trafen uns am Abend zu einem letzten gemeinsamen Abendessen und Drink. Am nächsten Tag erkundete ich dann ohne Miguel, der schon zurückreiste, nun auch noch die Westseite des Galle Fort mit dem markanten Uhrenturm an der Moon Bastion. Außerdem in der Altstadt die beiden sehenswerten Kirchengebäude der Dutch Reformed Church von 1755 und der All Saints' Church von 1871. 

Uhrenturm des Galle Fort

Moon Bastion

Blick vom Galle Fort

Dutch Reformed Church von 1755
Am Nachmittag nahm ich dann die Eisenbahn zur Weiterreise in die 116 km nördlichere Hauptstadt Colombo. Die Strecke verläuft dabei fast ausschließlich entlang der Küstenlinie, auf den letzten Kilometern vor Colombo sogar direkt am Indischen Ozean entlang. Nach knapp 3 Stunden erreichte ich nach einer gemütlichen Fahrt die Fort Railway Station, Colombos wichtigsten Bahnhof. 

Zug zwischen Galle und Colombo

Aussicht während der Zugfahrt nach Colombo 
Die 750.000 Einwohner Stadt erkundete ich am nächsten Tag zunächst mit einer Free Walking Tour. Zusammen mit unserem Guide starteten wir nahe dem Bahnhof am Beira Lake. Dann ging es weiter zur Colombo Town Hall, einem Verwaltungsgebäude der Regierung welches optisch dem Capitol in Washington D.C. nachempfunden wurde. 

Beira Lake

Colombo Town Hall
Durch den ruhigen Viharamahadevi Park gelangten wir zum architektonisch sehenswerten Nelum Pokuna Theatre und dann noch zur Independence Memorial Hall, dem Denkmals zu Ehren sri-lankischer Unabhängigkeitshelden.

Nelum Pokuna Theatre

Independence Memorial Hall
Danach fuhren wir mit dem Bus noch in Richtung das Galle Face Green, einem Grünstreifenpark direkt an der Küste. Dort endete unsere Tour. Ich ging anschließend noch in die gegenüberliegende große und moderne One Galle Shopping Mall für letzte Besorgungen und Souvenirs. 

Galle Face Green

Weihnachtsbaum im Atrium der One Galle Mall

Nach einem letzten Abendessen begab ich mich dann per Taxi zum 45 min. Fahrt entfernten Bandaranaike International Airport für meinen 11-stündigen Rückflug nach Frankfurt.