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Freitag, 21. August 2015

Mongolei - Khangai Nuruu National Park

Nachdem wir die Wüste Gobi hinter uns gelassen hatten fuhren wir nach Norden ins Gebirge. Erstes Ziel auf diesem Weg war der Ort Arwaicheer, der das Zentrum des Öwörchangai Aimags ist. Dort angekommen stand erstmal wieder duschen auf dem Programm bevor es frisch geduscht auf den örtlichen Markt ging wo es allerlei zu kaufen gab.

Marktstraße in Arwaicheer
Zentralplatz mit sowjetischer Prägung
Im Anschluss an die Stadtbesichtigung fuhren wir über unwegsammes Gelände in den Khangai Nuruu National Park. Unser Tagesziel war eine Nomadenfamilie in der Nähe des Naiman-Sees. Auf der Fahrt dorthin hielten wir bei einer weiteren Nomadenfamilie die gerade dabei war eine Jurte aufzubauen. Die Jurte ist das tradizionelle Zelt der Nomaden. Sie besteht aus Scherengittern die als Wand dienen. Diese werden mit zwei Pfosten, einem Dachkranz und Dachstangen in Form gebracht. Anschließend wird die Jurte zuerst mit einem Baumwolltuch, dann mit einem Wollfilz zur Dämmung und als drittes mit einem impregnierten Segeltuch bedeckt.

Grundgerüst einer Jurte
Die Kinder spieler derweil mit den Möbeln
Mongolin beim zusammennähen des Filz
Nach diesem spontanen und herzlichen Abstecher bei dieser Nomadenfamilie freuten wir uns schon auf unsere Gastgeber für die nächsten beiden Nächte auf rund 2200 m Höhe. Schon nach unserer Ankunft nahe eines Gebirgsbach merkten wir den deutlichen Temperaturunterschied von der Gobi mit täglich über 30 Grad auf unter 20 Grad. Vorallem in den beiden Nächten mussten die warmen Klamotten heruasgeholt werden und die bereit gestellten Öfen in den Jurten befeuert werden. Dabei wurde mit getrockneten Kuh- und Yakfladen geheitzt.

Unsere Jurten für zwei Nächte
Gebirgsbach in der Nähe
Bei dieser Nomadenfamilie bekamen wir das kompletten Willkommensprogramm. Zuerst wird den Gästen eine Schüssel voll Rahm gereicht, gefolgt von einer Schale mit Süßigkeiten wie getrocknetem Quark aus der sich jeder ein Stückchen zu nehmen hat. Danach folgt eine oder mehrere Schalen mit leicht gesalzenem Tee mit Milch, bevor das inoffizielle Nationalgetränk, vergohrene Stutenmilch serviert wird. Diese schmeckt leicht säuerlich und erfrischend. Die Schale wird dabei immer wieder neu befüllt bevor der nächste an der Reihe ist. Grund hierfür ist der Glaube das eine volle Schale für ein volles Leben steht. Je später es wird folgt noch eine Runde Schnupftabak aus einer edlen Flasche die ein Statussymbol unter den monglischen Männern darstellt, sowie die ein oder andere Runde Yak-Schnaps.

Rahm und Tee Runde
Rahm
Vergorene Stutenmilch schmeckt leicht säuerlich und erfrischend
Nach dieser tollen und herzlichen Erfahrung hieß es ausschlafen für eine Wanderung zum Naiman See. Hierzu liefen wir von 2685 m hinuter zum See auf rund 2200 m Höhe und wieder zurück. Dies nahm fast den ganzen Tag in Anspruch.

Blick auf den Naiman-See
Am Ufer des Naiman-Sees
Spontane Einladung am Naiman-See
Am zweiten Abend folgte erneut eine Einladung bei den Nachbarn unserer Gastfamilie. Dort wiederholte sich das Willkommens-Szenario vom Vorabend. Außerdem bekamen wir noch vorgeführt wie aus Stutenmilch Yak-Schnaps gewonnen wird. Zu guter Letzt zeigte uns unsere Gastgeberin ihre selbstgefretigte traditionelle mongloische Mäntel in die kurzerhand jeder von uns eingekleidet wurde und sich angenehm wohl fühlte.

Vorführung der Destilation von Yakmilch
Mongolenmantel
Touristen in mongolischen Mäntel
Damit endete ein weiterer toller Tag im Khangai Nuruu National Park von dem wir uns am nächsten Morgen verabschiedeten.

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