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Dienstag, 28. Juni 2016

Transatlantik auf der M/V Monarch

Nach zwei Seetagen im Karibischen Meer erreichte die M/V (Motor Vessel, auch geläufig MS = Motoschiff) Monarch nach meinen ersten Tage als Kreuzfahrer die Karibikinsel St. Martin. Die Insel ist etwa 87 km² groß und besteht aus dem größeren nördlichen französischen Teil Saint-Martin und dem südlichen niederländischen Teil Sint Maarten. Damit ist sie eine der kleinsten Inseln die zwei Staaten gehört. Die Monarch machte in Philipsburg dem Hauptort des niederländischen Teils fest. Dabei gilt Sint Maarten als autonomes Land innerhalb des Königreichs der Niederlande. Da wir am frühen Morgen ankamen waren in Philipsburg noch ziemlich alle Geschäfte geschlossen. Darum fuhr ich zusammen mit Jörg mit dem lokalen Bus in den französischen Hauptort Marigot, der als französisches Überseegebiet unmittelbar zu Frankreich gehört.
 
Blick auf Marigot
In Marigot besichtigten wir zunächst Fort Louis das 1767 errichtet wurde. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf die Bucht und Marigot wo wir anschließend noch den lokalen Markt besichtigten. Anschließend nahmen wir den Bus nach Maho Beach.

Fort Louis
Markt in Marigot
Maho Beach befindet sich im niederländischen Teil und ist kein besonders einladender Strand. Vielmehr die unmittelbare Nähe zur Start- und Landebahn des Flughafens Princess Juliana (SXM) und den damit verbundenen Landungen über Maho Beach machen den Strand populär. Ein Barbetreiber listet dabei auf einem Surfboard alle Ankunftszeiten großer Flugzeuge auf.

Landung über Maho Beach
Maho Beach direkt am Flughafen Princess Juliana (SXM)
Nach ein paar landenden Flugzeugen stieg ich mit Jörg in den nächsten Bus zurück nach Philipsburg um ein paar Besorgungen zu erledigen, bevor es am Nachmittag zurück aufs Schiff ging und wir unseren Weg über den Atlantik antreten konnten.

Old Street in Philipsburg
Hafengelände von Philipsburg
Nachdem verlassen von Philipsburg lagen 3092 Seemeilen, ungefähr 5726 km zwischen uns und Lissabon. Für die Überfahrt waren 8 Seetage geplant. Kurz nach dem Auslaufen feierte das Animationsteam ein kleine tropische Party auf dem Sonnendeck. Danach begannen entspannte Tage auf See.

Abfahrt aus Philipsburg
Atlantikparty auf dem Sonnendeck
Die Zeit auf See lässt sich entspannt und abwechslungsreich gestalten, je nach dem was man möchte. Auf der Transatlantik Route sind alle Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt verfügbar. Neben drei Mahlzeiten die neben Buffet auch im Bedinrestaurant eingenommen werden könneb, stehen zwischen durch immer Snacks wie Kaffee, Kuchen, Empanadas und Pizza zur Verfügung. Täglich wechselndes Unterhaltungs- und Showprogramm lassen bei Bedarf ebenfalls keine Langeweile aufkommen. Ich persönlich bevorzugte tagsüber eher die ruhigeren Ecken wie etwa dem Außendeck 7 mit Blick auf den Atlantischen Ozean und laß nebenbei ein wenig.

Außendeck 7 mit Laufbahn
Pool auf dem Sonnendeck
Dabei war der Atlantik viel ruhiger als ich Anfangs gedacht hatte. Lediglich die ersten beiden Tage auf See brachten das Schiff zum Schaukeln. Grund waren die Ausläufer eines Unwetters bei New York. Für die sportliche Betätigung stehen eine Laufbahn, ein kleines Fitnesscenter, eine Sportanlage sowie die beiden Pools und Jacuzzis zur Verfügung. An acht verschieden Bars bekommt man Getränke die neben Wasser und Softdrinks auch Bier und Cocktails inklusive enthalten. Am Abend wird ein wechselndes rund 60 minütiges Theater- und Musicalprogramm angeboten. Besonders Highlight ist dabei das Kapitänsdinner, andem neben besonderem Essen auch teile der Crew und der Käptain vorgestellt werden. Mit etwas Glück kann man den Käptain auch persönlich sprechen. Wer noch nicht genug hat, für den öffnet täglich die Disco bis um halb vier. Was zur Herausforderung werden kann, wenn bei der Fahrt gen Osten jeden zweiten Tag die Uhr um eine Stunde nach vorne gestellt wird.

Blick auf den erstaunlich ruhigen Atlantik
Piano Bar "Fragata"
Treffen auf ein Drink mit Käptain Arkadiusz Branka (2 v.l.)
Insgesamt 200 Stunden dauerte die Transatlantik Überfahrt auf der 268,33 m langen und 32,20 m breiten Monarch. Sie bewegte rund 2000 Passagiere bei einer Kapazität von 2766 Personen. Dabei waren rund 800 Crewmitglieder aus 34 Nationen im Einsatz. In dieser Zeit bekommt man ein Gefühl für die Größe des Atlantik, den man normalerweise in 8 - 10 Stunden überfliegt. Alles in allem bietet eine solche All-inklusiv Positionierungsfahrt eine gute Möglichkeit der Entspannung zu einem kleinen Preis.

Morgendlicher Blick auf Lissabon
Blick auf die M/V Monarch im Hafen von Lissabon
Blick auf Lissabon vom Jardim Eduardo VII
Nach dem Ausschiffen in Lissabon gönnte ich mir wie im Vorjahr noch ein paar Tage und einen tollen Blick auf Lissabon.
Mittwoch, 22. Juni 2016

Die ersten Tage als Kreuzfahrer

Wie man der Überschrift entnehmen kann bin ich nun erstmals unter die Kreuzfahrer gegangen. Schuld daran war ein unschlagbar preisgünstiges All-Inklusive Angebot für eine 14-Tägige Transatlantik Kreuzfahrt. Doch zunächst musst ich den Atlantik per Flugzeug überwinden. Dazu flog ich von Frankfurt nach Panama City, der Hautstadt von Panama. Da ich bereits 2013 für drei Tage in Panama City war, blieb ich diesmal nur einen Tag und verbrachte diesen nach meiner Ankunft mit einem kleinen Spaziergang durch die Stadt bevor am Nachmittag ein starker Wolkenbruch einsetzte.

Skyline von Panama City
Bereits am nächsten Morgen verließ ich die Stadt mit der Panama Canal Railway, einem Passagier- und Güterzug zwischen Panama City und Colon entlang des Panamakanals. Die Bahnstrecke existiert bereits seit 1855 und wurde nach zahlreichen Umbauten 2001 wiedereröffnet. Die Fahrt im historischen Bahnwaggon mit Holzinterior nach Colon dauerte gut eine Stunde. In Colon, eine der Städte mit der höchsten Kriminalitätsrate Panamas teilte ich mir nach der Ankunft ein Taxi zum nahegelegenen Kreuzfahrthafen mit weiteren Kreuzfahrern die den Zug zur Anreise gewählt hatten.

Wagen der Panama Canal Railway
Logo der Panama Canal Railway Company
Ausblick auf den Panamakanal während der Fahrt
Nach der Ankunft am Kreuzfahrtterminal erwartete uns ein langwieriges und chaotisches Boarding. Gegen Mittag durften wir dann schließlich an Board und ich betrat erstmals ein Kreuzfahrtschiff. In meinem Fall die M/V Monarch der spanischen Reederei Pullmantur. Diese war für die kommenden 13 Nächte mein Domizil auf der Überfahrt nach Lissabon.

Wartehalle im Kreuzfahrtterminal Colon
Nach einem kleinen Rundgang durch das Schiff mit seinen 14 Decks, stand vor dem ablegen noch die obligatorische Rettungsübung auf dem Programm. Hierzu mussten sich alle neuen Passagiere an ihrer Muster Station (Sammelplatz) auf der Außenterasse von Deck 7 einfinden. Danach wurde das korrekte anlegen der Rettungsweste gezeigt, sowie das Verhalten im Notfall gelehrt. Wenig später verließen wir den Hafen von Colon.

Sonnendeck der M/V Monarch
Rettungsübung
Letzter aktiver Programmpunkt am ersten Tag war das erste Abendessen an Board. Ziemlich hungrig begab ich mich ins Restaurant auf Deck 4. Dort bekommt jeder Passagier einen festen Platz zugeteilt. Kurzerhand später fand ich mich an einem "deutschen-Tisch" wieder. Offenbar werden die Tische vorab nach Alter und Nationalität zusammengestellt. Nach meinem ersten Eindruck war ich sehr zufrieden mit meinen Tischnachbarn, mit denen ich im Laufe der Fahrt viele nette Gespräche haben durfte. Beim Abendessen gibt es eine Menükarte, die täglich wechselt. Dabei sind 4-5 Vor-, Haupt- und Nachspeisen zur Auswahl. Vegetarier haben mindestens ein Gericht zur Auswahl. Alternativ können Beilagen wie Gemüse, Pommes oder Reis dazu bestellt werden. Das Restaurant, sowie die Buffets und sämtliche Getränke sind bei Pullmantur All-Inklusive.

Kabinennummer auf Deck 2
Bett in der Innenkabine
11 m² Platz inkl. Nasszelle
Nachdem Essen ging ich zeitnah in meine 11m² große Innenkabine um am nächsten Morgen fit für den ersten von zwei Landgängen zu sein. Erster Halt war die Kolumbianische Küstenstadt Cartagena de Indias. Dort angekommen durften wir das Schiff in Gruppen geteilt verlassen. Ich schloss mich Max und Jörg, die ich beim Abendessen kennen gelernt hatte zusammen um den Tag gemeinsam zu verbringen. Zu erst nahmen wir den Bus zu Festung San Felipe, einer der größten Festungen der Spanier in Lateinamerika. Von dort oben hat man einen guten Blick auf die Stadt.

Einfahrt nach Cartagena
Aufgang zur Festung San Felipe
Festung San Felipe
Blick auf das Stadtzentrum von Cartagena
Im Anschluss besichtigten wir zu Fuß die Altstadt von Cartagena, die seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Das Stadtzentrum ist komplett ummauert und bietet Platz für kleine Geschäfte, einer Kathedrale und kleinen Parkanlagen.

Plaza de la Paz - Eingang zur Altstadt
Straßenbild aus der Altstadt von Cartagena
Blick in die Altstadt
Erschöpft traten wir rechtzeitig den Rückweg zur Monarch an. Es folgten die ersten beiden Seetage auf dem Karibischen Meer, bevor der zweite und letzte Landgang auf Sint Maarten anstand.

Unterwegs mit Max und Jörg